Elektrozaun jetzt auch entlang der Autobahn errichtet: ASP eindämmen und Tierleid verhindern

Nachdem die bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) wirken und seit dem Ausbruch im Juli dieses Jahres in der Region eine flächige Ausbreitung verhindert werden konnte, lässt das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz einen mobilen Elektrozaun in mehreren Bauabschnitten errichten. Dieser Schutzzaun wird unter anderem entlang der Autobahn A61 aufgestellt. „Die erste Bauphase umfasst eine Zäunung entlang der Autobahntrasse am Böschungsgrund. In der zweiten Phase wird dann auch eine wildschweinsichere Verschließung der Durchlässe unter der Autobahn erfolgen“, informiert das Veterinäramt der Kreisverwaltung Alzey-Worms.

Die Trassenführung entlang des Böschungsgrundes werde deshalb gewählt, da eine Zäunung auf der Böschungsspitze, also parallel zum eigentlichen Fahrbahnverlauf entlang der Leitplanken, aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht zulässig sei. „Wildschweine suchen immer Deckungsmöglichkeiten. Wenn die Tiere über das freie Feld zur Autobahn laufen, haben sie den Drang, sich im Dickicht neben der Autobahn zu verstecken. Der mobile Zaun am Böschungsgrund verhindert dies und die Wildschweine drehen um. Sie laufen also zurück aufs freie Feld“, so das Veterinäramt. 

Die Auswahl der Litzenhöhe und die Gesamthöhe des Zaunes erfolge anhand von Erfahrungen im Rahmen der bundesweiten Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest. Dabei stelle die untere Litzenhöhe von 22 Zentimeter erfahrungsgemäß für Kaninchen keine Barriere dar und auch Füchse könnten diese Litzenhöhe leicht untergraben. Die Gesamthöhe des Zaunes betrage 90 Zentimeter, welche von Rehwild inklusive Kitzen leicht übersprungen werden könne. 

Ziel sei es, eine Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern und vor allem auch die großen Schwarzwildbestände in den rheinland-pfälzischen Mittelgebirgslandschaften wie unter anderem dem Pfälzerwald und dem Donnersbergkreis vor einer Infektion mit der tödlich verlaufenden Virusinfektion zu schützen. „Der Zaun fungiert als eine konkrete Tierschutzmaßnahme, die ein mögliches qualvolles Verenden von großen Wildschweinbeständern verhindern soll“, bittet das Veterinäramt um Verständnis für den Zaunbau.